Beschäftigte aus den Bereichen Bildungs- und Schulentwicklungsplanung, Bildungsmonitoring, Jugendhilfe-, Sozial- und Gesundheitsplanung und Stadtentwicklung sowie sowie interessierte Digitallotsen und CDO
Die kleinräumige Sozialforschung zeigt immer wieder die ungleiche Verteilung gesellschaftlicher Teilhabechancen. Selbst innerhalb einer Stadt kann es je nach Wohnviertel zu gegensätzlichen Lebenswirklichkeiten kommen, in denen Kinder völlig unterschiedlich aufwachsen. So beeinflusst bereits der Standort einer Schule oder Kindertageseinrichtung, unter welchen sozialstrukturellen Bedingungen dort gelehrt und gelernt wird. Eine Kommune muss daher die komplexen Wechselwirkungen zwischen (wohn-)räumlicher Infrastruktur und Teilhabestruktur und Teilhabechancen in den Blick nehmen. Für die soziale Stadtentwicklung und speziell für die kommunalen Fachplanungen wie die Sozialplanung, Schulentwicklungsplanung und Jugendhilfeplanung stellt dies hohe Anforderungen an die Beschreibung der sozialen Komposition des Stadtgebiets: Denn die Polarisierung von Lebenslagen innerhalb von Städten nimmt zu. Sichtbar wird dies besonders in den Wohnquartieren und in der Folge auch in den Bildungseinrichtungen.
Um kleinräumig aber auch institutionell passgenaue Analysen zu erstellen, haben sich in der kommunalen Praxis sog. additive Indizes, die verschiedene Kennzahlen zu einem Wert zusammenfassen, etabliert.
Mit diesem Instrument lassen sich soziale Disparitäten nicht nur auf der Quartiersebene, sondern auch in Bildungseinrichtungen prägnant beschreiben. Mit einem Sozialindex ist es möglich, die unterschiedlichen Ausgangsbedingungen und sozialen Belastungen von Schulen zu vergleichen.
In diesem zweitägigen Seminar lernen Sie, wie man mittels einfacher Kennzahlen aussagekräftige Indizes sowohl für Sozialräume (bezogen auf das Wohnquartier) als auch für Bildungseinrichtungen (bezogen auf die Institution) erstellt und diese für die Zuweisung von Ressourcen einsetzen kann. Der Fokus liegt dabei auf den praktischen Schritten zur Konstruktion additiver Indizes mit standardisierten Werten und der anschließenden Visualisierung in Karten und Diagrammen. Die Übungen werden an leicht verständlichen good-practice Beispielen und mit den Werkzeugen MS Excel und QGIS (einer kostenlosen GIS-Software) durchgeführt.
Vorab führen Sie die Installation von QGIS anhand eines Tutorials durch, die Referenten stehen Ihnen bereits zu diesem Zeitpunkt für Fragen zur Verfügung. Kenntnisse in QGIS oder einer anderen GIS-Software sind wünschenswert.
Tag 1
Einführung in das Thema Sozialindizes
Definitionen, Methoden, Datenquellen
Sozialraumindex und institutioneller Index
Anwendungsbeispiele aus der kommunalen Praxis
Raumbezogene Indizes mit Excel konstruieren
Schulscharfe Indizes mit Excel erstellen
Tag 2
"Warm-up" QGIS: Auffrischung der QGIS-Kenntnisse
Klassifizierung und Visualisierung von Sozialindizes in QGIS
Räumliche Analyse in QGIS (z.B. Hot-Spot-Analyse)
Erstellung von thematischen Karten (Choroplethenkarte)
Bring your own device: Sie bringen Ihren eigenen Laptop mit (empfohlenes Betriebssystem ist Windows 10). Excel und QGIS sollten bereits installiert und einsatzbereit sein. Installations- und Versionshinweise für QGIS erhalten Sie nach der Anmeldung.
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01.12.2025 - 02.12.2025
09:00 - 16:00 Uhr